Ausgeschieden mit kalten Füßen und nassen Händen
So ist es das, wenn man nach einem heißen und trockenen Sommer plötzlich bei 12 Grad Celsius mit kalten Füßen und Händen im Regen steht. Man geht baden. „Warum tun wir uns das eigentlich noch an?“ war eine der meist gestellten Fragen bei der Deutschen Meisterschaft der Über-55-Jährigen (Ü55), die am vergangenen Wochenende im schwäbischen Neuffen stattfand. Frust war vorprogrammiert, den viele Kugeln liefen nicht so wie geplant. Zwischen spitzen Steinen und matschigen Kieselflächen waren viele Aktionen schwer zu kalkulieren.
Wie viele andere Qualifizierte aus NRW konnte auch unser Nippeser Team (NRW 13) nicht an die tollen Leistungen bei der Landesmeisterschaft anknüpfen. Das erste Spiel im Poule konnten Jürgen Berke, Arndt Feller sowie Litterio Di Cara vom BC Köln noch mit 13:12 gewinnen. Arndt Feller musste Mario Martina auf der Tireur-Position ersetzen, der einen länger geplanten Urlaub nicht mehr verschieben konnte. Beim Stand vom 8:12 gelang den Dreien, die erstmals zusammenspielten, ein Fünfer-Pack. Doch die Freude über den gelungenen Start währte nicht lang.
In der Barrage nahm der gleiche Gegner (BaWü 10) erfolgreich Revanche und siegte etwas zu deutlich mit 13:5. Das Ende aller Hoffnungen auf spannende K.O-Spiele um die deutsche Meisterschaft. Anderen NRW-Teams ging es ähnlich. Nur 9 von 25 Mannschaften setzten sich im ersten Poule durch. Eine ganz schwache Quote.
Mit zwei Siegen startete unser Nippeser Team dann ins B-Turnier und wurde erst am Sonntagvormittag im Achtelfinale von Bayern 1 gestoppt. Schwacher Trost: Man war gegen Bayern 1, den späteren Sieger des B-Turniers, ausgeschieden. „Wir wollten so viele Siege einfahren, dass wir auch am zweiten Tag noch spielen können. Dieses Minimalziel haben wir erreicht“, sagt Jürgen Berke, der nach 25 Jahren Pause wieder die Qualifikation für eine Deutsche Meisterschaft geschafft hatte.
Viel besser machten es unsere Freunde vom Lokalrivalen BC Ehrenfeld. Ingrid Boelcke und Torsten Zug kämpften sich zusammen mit Wolfgang Hilger vom Brühler TV bis ins Viertelfinale vor und landeten als bestes NRW-Team auf dem 5. Platz. Herzlichen Glückwunsch. Ganz tolle und vor allem auch kämpferisch eine herausragende Leistung. Wenn man einmal einen Lauf hat, kann es ganz weit nach oben gehen. Wahnsinn.
Auch im B-Turnier hielt ein Kölner Team die NRW-Fahne am längsten hoch. Klaus Krüger, Thomas Fortmann und Werner Bönig vom Boule Club Köln aus der Südstadt verloren erst im Halbfinale.